Ab dem 11. November (Martinitag) "chlöpft" es wieder im ganzen Dorf. Die "Knallerei" wird mittels einer "Geisel" erzeugt. Durch eine Richtungsänderung des schwingenden Seils, erzeugt man einen Überschallknall der weitherum hörbar ist. Eine traditionelle Geisel besteht aus einem "Stecken" der möglichst aus Tanne sein sollte, am oberen Ende wird das Seil befestigt. Das Seil ist an der Stelle beim "Stecken" am dicksten und verjüngt sich gegen das Seilende gleichmässig. An diesem Seilende - in der Fachsprache "Männdli" gennant - ist der Zwick befestigt, welcher von Zeit zu Zeit wegen der Abnützung ausgewechselt werdenmuss.
Website Chlauschlöpfer Niederlenz
Website Chlauschlöpfe Wikipedia
Am 2. Donnerstag im Dezember, "geistern" in Niederlenz wieder einmal "gfürchige" weisse und schwarze Chläuse umher und stehen plötzlich vor den Haustüren. Die zwei Gruppen bestehen aus je einem Schwarzen mit Zylinder und zwei Weissen, die wiederum einen König und ein Jüngferchen darstellen. Es handelt sich hier um das traditionelle Chlaus-Brauchtum im Dorf. Begleitet von den besten Chlauschlöpfern von Niederlenz eilen die geselligen Chläuse von Haus zu Haus. Dabei werden die braven Kinder mit Mandarinen und Nüssen belohnt. Die "bösen" Buben müssen hingegen mit Rutenhieben rechnen, die ungehorsamen Mädchen tragen schwarze Gesichter davon. Mitglieder des Turnvereins und engagierte Chlauschlöpfer halten den schönen Winterbrauch seit Jahren aufrecht, der auf heidnische Kulthandlungen wie Fruchtbarkeitszauber und Dämonaustreibung zurückgehen dürfte. Was geblieben ist, ist das Sammeln von "Opfergaben" . Das gesammelte Geld wird jedes Jahr zur Finanzierung des traditionellen Chlauschlöpfwettbewerbes und der "Chlausgaben" an die Kinder verwendet.